Grünen-Chefin Brantner kritisiert SPD-Manifest zu Russland-Politik und fordert Wehrhaftigkeit

Grünen-Chefin Franziska Brantner hat das jüngste „Manifest“ prominenter SPD-Politiker für eine Abkehr von der Aufrüstungspolitik und direkte diplomatische Gespräche mit Russland kritisiert. „Dass führende SPD-Politiker eine Kehrtwende in der Außenpolitik und im Umgang mit Russland fordern, ist höchst irritierend“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Niemand sehne sich mehr nach Frieden als die Ukrainer. „Und das sogenannte Manifest lässt unerwähnt, dass es seit Jahren immer wieder diplomatische Initiativen für Frieden mit Russland gibt.“ Die von den USA initiierten Gespräche in Riad und Istanbul seien nur die jüngsten Beispiele. „Bisher ist Putins Antwort auf diese Bemühungen immer mehr Gewalt.“

Brantner fügte hinzu: „Friedenspolitik heißt in diesen Zeiten, an der Seite der Angegriffenen und nicht der Aggressoren zu stehen. Gemeinsame Sicherheit bedeutet Solidarität mit unseren Partnern im Osten und im Baltikum, die Sorge vor einer weiteren Ausweitung der Gewalt haben.“

„Und auch wenn es uns nicht gefällt, bedeutet Friedenssicherung, in unsere eigene Wehrhaftigkeit zu investieren.“ Denn nur wenn man sich glaubhaft verteidigen könne, habe man überhaupt diplomatischen Handlungsspielraum. Erneut zeige sich, „dass es in dieser zentralen Frage zwei SPDen zu geben scheint“, sagte die Grünen-Chefin. „Die Frage ist, welche der beiden regiert.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Pflegeversicherung in der Krise: Experte fordert dringende Reformen gegen Verarmung

    Angesichts des ungebremst weiter steigenden Eigenanteils bei der Pflege sieht Heinz Rothgang, Gesundheitsökonom an der Universität Bremen, „dringenden Handlungsbedarf“ des Gesetzgebers, die Pflegeversicherung zukunftsfest zu machen.„70 Prozent der Pflegebedürftigen können…

    Deutscher Richterbund warnt vor Hürden für Rechtsschutz durch Anti-Einschüchterungsklagen-Gesetz

    Der Deutsche Richterbund (DRB) hat deutliche Kritik am geplanten Gesetz gegen sogenannte Einschüchterungsklagen geübt.„Wer sich zum Beispiel gerichtlich gegen persönlichkeitsrechtsverletzende Berichte eines Mediums wehren will, für den würde das zu…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert