DAX bleibt trotz positiver ZEW-Daten schwach

Der Dax ist am Dienstag nach einem bereits schwachen Start bis zum Mittag im roten Bereich geblieben. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 23.400 Punkten berechnet, dies entspricht einem Minus von 1,3 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag.

An der Spitze der Kursliste rangierten Brenntag, Symrise und Porsche, am Ende FMC, die Commerzbank und die Deutsche Telekom. Bei FMC dürften die deutlichen Abschläge vor allem an der Ankündigung liegen, dass der Dialysekonzern seinen Sparkurs verlängert. Bis Ende 2027 werden dauerhafte Einsparungen von 1,05 Milliarden Euro angestrebt – das sind 300 Millionen Euro mehr als bisher und ein zwei Jahre längerer Zeitraum.

Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelten mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren fielen besser als erwartet aus – gegen die allgemeine Verunsicherung konnte dies aber nichts ausrichten.

„Zuletzt gab es eine Reihe von Positivmeldungen von der deutschen Wirtschaft. Die heutigen ZEW-Konjunkturerwartungen passen dazu mit einem überraschend deutlichen Anstieg“, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP-Bank-Gruppe. Jetzt stelle sich natürlich die Frage, ob es sich dabei um Einmaleffekte handele oder tatsächlich ein zumindest milder Aufschwung bevorstehe.

„In Anbetracht der vielfältigen Krisenherde ist gewisse Skepsis natürlich angebracht“, so Gitzel. Der sich ausweitende Konflikt in Nahost lasse den Ölpreis steigen und Damoklesschwert bleibe eine Blockade der Straße von Hormus. „An den Finanzmärkten bereitet die vorzeitige Abreise von Donald Trump vom G7-Gipfel am heutigen Tag auch noch Sorgen. Und die Handelskonflikte mit den USA sind ebenfalls noch ein potenzielles konjunkturelles Störfeuer.“

Es sei allerdings genauso möglich, dass sich die Wogen in Nahost glätten und die Zollstreitigkeiten mit den USA beigelegt werden, fügte der Experte hinzu. „Gerade deshalb bleiben Konjunkturhoffnungen berechtigt – zumal die deutsche Bundesregierung mit ihrem großvolumigen Infrastrukturprogramm einen nicht zu unterschätzenden Pfeil im Köcher hat.“ Die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten seien jedenfalls zuversichtlich, dass sich die Konjunkturhoffnungen nicht als Strohfeuer entpuppen.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1563 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8648 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 74,41 US-Dollar; das waren 1,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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