Sicherheitsbehörden verstärken Schutz für CSD-Veranstaltungen

Die Sicherheitsbehörden in Deutschland wappnen sich für mögliche Übergriffe auf Christopher Street Days (CSD) in diesem Sommer. Das berichtet der „Spiegel“ nach einer Umfrage unter den Innenministerien der Länder. In Sachsen etwa geht die Polizei von einem „erhöhten Risiko für Übergriffe, Gewalttaten und Störaktionen aus“, man habe die Einsatzplanungen daraufhin angepasst.

Der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen sieht ein „erhöhtes Potenzial für Angriffe oder Übergriffe auf CSD-Paraden vom rechtsextremistischen und islamistischen Spektrum“. CSD-Veranstaltungen seien für Rechtsextremisten „ein symbolträchtiges Feindbild“, mit dem sie eine „hohe öffentliche Sichtbarkeit“ erreichen könnten. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Anzahl der Straftaten wegen „geschlechtsbezogener Diversität“ und „sexueller Orientierung“ zugenommen, auch die der Gewalttaten. Dort und auch in anderen Ländern liegen den Ministerien zufolge aber keine Hinweise auf konkrete Bedrohungen vor.

Allein in Hessen schützt die Polizei in diesem Sommer 13 CSD-Aufzüge. In dem Bundesland war die Anzahl der queerfeindlich motivierten Straftaten im vergangenen Jahr um mehr als 50 Fälle auf insgesamt 135 gestiegen, dazu gebe es ein großes Dunkelfeld. „Es ist erschreckend, dass immer mehr queere Menschen auch Opfer von Straftaten werden“, sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) dem „Spiegel“.

Hinter Angriffen auf CSD-Veranstaltungen stehen oft rechtsextreme Jugendgruppen. Diesen gelingt es laut dem Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern, kurzfristig viele Menschen zu mobilisieren – auch solche, die bisher keinen Kontakt zur Szene hatten.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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