Hessen lehnt ESMA-Übernahme der Frankfurter Börsenaufsicht ab – Dezentrale Kontrolle gefordert

Die hessische Landesregierung spricht sich gegen Pläne der Europäischen Union aus, die Aufsicht über die Frankfurter Börse an die europäische Behörde ESMA in Paris zu übertragen. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) hoben am Dienstag in Wiesbaden die Bedeutung einer dezentralen Kontrolle für den Finanzstandort Frankfurt hervor.

Rhein warnte vor den Risiken einer Zentralisierung: „Gerade in wirtschaftlich stürmischen Zeiten brauchen wir eine dezentrale Kontrolle der Frankfurter Börse, die unsere Märkte kennt und blitzschnell reagiert.“ Eine Verlagerung der Kompetenzen nach Paris würde nach Ansicht der Landesregierung Bürokratie erhöhen und den Finanzplatz schwächen.

Wirtschaftsminister Mansoori verwies auf das Subsidiaritätsprinzip: „Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo sie am meisten bewirken.“ Die hessische Aufsicht kenne die Besonderheiten des Finanzplatzes und arbeite seit Jahrzehnten erfolgreich. Eine Verlagerung würde Fachkompetenz und Flexibilität gefährden.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Ehud Olmert fordert Trump zu deutlicher Haltung gegen Netanjahu auf

    Israels ehemaliger Ministerpräsident Ehud Olmert hofft darauf, dass US-Präsident Donald Trump deutlichere Schritte gegenüber Israel ergreifen und seine Erwartungen unmissverständlich formulieren werde. „Ich hoffe, dass Trump bald die Geduld mit…

    US-Börsen uneinheitlich: Dow im Minus, Nasdaq leicht im Plus

    Die US-Börsen haben sich am Dienstag uneinheitlich gezeigt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.023 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,0 Prozent im Vergleich zum…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert