Grönlands Premierminister betont Unverkäuflichkeit und strebt Unabhängigkeit von Dänemark an

Der grönländische Premierminister Jens-Frederik Nielsen hat bekräftigt, dass Grönland nicht käuflich sei. Er reagierte im „Spiegel“ auf die Ansprüche des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf Grönland.

„Sicher ist, es wurde oft gesagt, dass jemand unser Land haben möchte. Das nehmen wir ernst. Grönland ist keine Immobilie.“ Sein Land sei offen für Geschäfte und bereit, die Partnerschaft mit allen Mitgliedern der westlichen Allianz zu stärken. „Aber wir sind nicht käuflich.“ Eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den USA schließt er nicht aus, „jedoch auch zu unseren Bedingungen“.

Nielsen sagte, dass viele Menschen in Grönland Angst vor der Zukunft hätten. „Eine meiner Hauptaufgaben als Premierminister ist es, ihnen zu versichern, dass wir alles tun werden, um unser Land zu schützen.“ Mitte März führte Nielsen einen der größten Proteste der Hauptstadt zum US-Konsulat an. Rund 1.000 Menschen sprachen sich in Nuuk gegen die Annexionswünsche des US-Präsidenten aus.

Nielsens Partei Demokraatit hat in ihrem Wahlprogramm die Unabhängigkeit von Dänemark zum „ultimativen Ziel“ erklärt. Die Bilder mit der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen und König Frederik X, die beide Nielsen im April besuchten, strahlten Einvernehmen aus. Nielsen ist jetzt bemüht, diesen Eindruck abzumildern. „Es ist nichts Besonderes, dass Besuch aus Dänemark kommt, um einen neuen Premier zu begrüßen“, sagte er dem „Spiegel“.

Man wolle mehr „Gleichberechtigung innerhalb der Beziehungen mit Dänemark“. Dazu gehörten nicht nur Entschuldigungen für alle Verbrechen, die das Land in der Kolonialzeit begangen habe, sondern auch mehr wirtschaftliche Investitionen. Der neue Premier will Tourismus, erneuerbare Energien und den Abbau von Bodenschätzen voranbringen, um nicht mehr vom Export im Fischereisektor abhängig zu sein. Dazu brauche man Partner und Investoren, etwa aus Europa. Nielsens langfristiges Ziel ist die Unabhängigkeit von Dänemark, aber auch von den USA.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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