Grundsicherung im Alter erreicht Höchststand: Über 742.000 Betroffene im März 2025

Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter in Deutschland hat einen neuen Höchstwert erreicht. Im März 2025 bezogen 742.410 Menschen ab der Regelaltersgrenze Grundsicherung, wie von der Bundesregierung veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, über welche die „Frankfurter Rundschau“ berichtet. 2024 war der Wert mit 738.840 noch etwas niedriger, er steigt seit Jahren an.

Den aktuellen Daten ging eine schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten Sarah Vollath, Sprecherin für Renten- und Alterssicherungspolitik der Linken im Bundestag, voraus. Deutlich überrepräsentiert sind im Vergleich zu allen Rentnern in der Grundsicherung im Alter Frauen. Sie machen mit über 420.000 knapp 57 Prozent der Grundsicherungsbezieher aus.

Vollath spricht angesichts der Zahlen von einem „klaren Warnsignal“. „Dass die Rente bei immer mehr Menschen nicht für ein gutes Leben im Alter ausreicht, ist in so einem reichen Land wie Deutschland wirklich beschämend“, sagte Vollath der „Frankfurter Rundschau“. Die Linke fordert eine Stärkung der gesetzlichen Rente und eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent.

Angaben darüber, wie viele Menschen Anspruch auf die Grundsicherung im Alter haben, diese aber nicht in Anspruch nehmen, kann die Bundesregierung nicht machen. Schätzungen zufolge stellten in der Vergangenheit etwa 70 Prozent der Berechtigten keinen Antrag auf Grundsicherung.

Für Vollath Anlass zur Kritik am Arbeits- und Sozialministerium: „Beim Thema Altersarmut verschließt das zuständige Ministerium die Augen vor der Realität“, sagte sie. „Anstatt endlich tätig zu werden und diejenigen zu unterstützen, die es ohnehin nicht leicht haben, schiebt die Regierung die Verantwortung ab: an die Rentenversicherung, die Träger der Sozialhilfe – sprich die Landkreise und kreisfreien Städte – und die Wohlfahrtsverbände“, so die Linken-Politikerin. Das Ministerium habe ihr nicht eine einzige Maßnahme genannt, die es selbst ergriffen habe, um den Rentnern zu helfen. „Das ist ein echtes Armutszeugnis.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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