
Der Thinktank Agora Energiewende hat seine Strombedarfsprognose nach unten korrigiert. Es wird nun erwartet, dass die Nachfrage von heute knapp 500 Terawattstunden (TWh) bis 2030 auf lediglich 701 TWh steigen wird, wie aus einer neuen Analyse hervorgeht, über die das Nachrichtenmagazin Politico berichtet. Im Jahr 2024 hatte Agora 727 TWh prognostiziert.
Damit errechnet Agora eine höhere Nachfrage, als sie das BMWE voraussichtlich in seinem demnächst erscheinenden Energiemonitoring ansetzen wird. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte im Juli gesagt, dass sie mit etwa 650 TWh im Jahr 2030 rechnet. In wenigen Tagen soll das von ihr beauftragte Monitoring zum Stand der Energiewende vorgestellt werden. Es wird erwartet, dass die darin enthaltene Prognose in einer ähnlichen Größenordnung wie Reiches Schätzung liegt.
Ihr Vorgänger Robert Habeck ging von deutlich mehr aus – rund 750 TWh. Agora nähert sich mit der neuen Schätzung den Zahlen von Reiche an. „Auf Basis aktueller Entwicklungen gehen wir nun von einer leicht geringeren Stromnachfrage von 701 TWh im Jahr 2030 aus, da sich die in den vergangenen Jahren schwächere Dynamik bei der Elektrifizierung von Verkehr, Gebäuden und Industrie vermutlich nicht vollständig aufholen lässt“, sagte Philipp Godron, Programmleiter Strom bei Agora Energiewende und Autor der Analyse, dem Nachrichtenmagazin.
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