Sachsen-Anhalt hat erstmals eine umfassende Demenzstrategie veröffentlicht, die das Landeskabinett beschlossen hat. Damit reagiert das Land auf die besondere Situation: Mit rund 56.000 Betroffenen hat Sachsen-Anhalt die höchste Demenzrate aller Bundesländer – etwa jede 38. Person ist betroffen.
Die Strategie soll die gesellschaftliche Teilhabe, Würde und Selbstbestimmung von Menschen mit Demenz stärken und eine verlässliche medizinische Versorgung von der Diagnostik bis zur Langzeitpflege sicherstellen.
An der Erarbeitung der Strategie wirkten etwa 700 Akteure aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten mit, darunter Vertreter aus Gesundheitswesen, Pflege, Sozialverbänden, Wissenschaft und Kommunen sowie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne teilte mit, Demenz sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Familien betreffe.
Mit der Strategie wolle man Unterstützungs- und Alltagsbegleitungsangebote ausbauen.
Die Demenzstrategie umfasst 40 Ziele in vier Handlungsfeldern: Gesellschaftliche Teilhabe, medizinische und pflegerische Versorgung, Unterstützung für Betroffene und ihre Familien sowie Forschung. Zu den konkreten Maßnahmen gehören der Ausbau wohnortnaher Beratungsangebote, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Schaffung demenzfreundlicher Lebenswelten.
Die Zahl der Demenzerkrankungen wird voraussichtlich bis 2060 auf etwa 112.000 steigen.
Foto: via dts Nachrichtenagentur

