EKD-Präses Heinrich bekräftigt AfD-Ausschluss aus kirchlichen Ämtern und erläutert neue Friedensdenkschrift

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hat den Abgrenzungskurs ihrer Kirche gegenüber der AfD bekräftigt.

„Wenn jemand menschenverachtende Positionen vertritt, ist er für kirchliche Ämter nicht geeignet, und das ist bei Funktionären der AfD der Fall“, sagte Heinrich der „Welt am Sonntag“. „Wir sprechen hier über Leitungsgremien, die für die Kirche grundlegend sind. Da geht es um diakonische Fragen, um die Arbeit mit behinderten Menschen, um die Wahrung der Würde von Menschen. Das geht mit den Positionen der AfD nicht zusammen.“ Sorgen, dass die Kirche damit AfD-Unterstützer abschrecken könne, habe sie nicht: „Nein, wir bleiben mit den Menschen ja trotzdem im Gespräch.“

Die neue Friedensdenkschrift der EKD, die diese auf ihrer Synode im November verabschiedet hat, steht laut Heinrich „nur jener Pazifismus-Theorie entgegen, die besagt, für alle politischen Fragen gebe es immer gewaltfreie Lösungen“. Heinrich weiter: „Diese Idealvorstellung können wir in einer gewaltvollen Welt nicht mehr ohne Weiteres annehmen.“ Als letztes Mittel könne es für gerechten Frieden notwendig sein, „rechtserhaltende Gewalt einzusetzen“. Mit der Denkschrift der EKD „haben wir unsere Positionen einem Reality-Check unterzogen“, so Heinrich.

Auf die Frage, ob die EKD es befürworten würde, perspektivisch Friedenstruppen der Bundeswehr in die Ukraine zu entsenden, sagte Heinrich: „Das müssen die Experten diskutieren. Die Friedensdenkschrift kann ihnen Orientierung geben, aber nicht fertige Antworten liefern. In jedem Fall würden wir aber die Soldatinnen und Soldaten durch die evangelische Militärseelsorge begleiten.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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