
Die Krankenkasse DAK sieht die Pflegekassen in einer bedrohlichen Lage.
„Die soziale Pflegeversicherung befindet sich 30 Jahre nach ihrer Gründung in einer existenziellen Krise. Die Bundesregierung muss jetzt handeln“, sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, der „Rheinischen Post“ (Dienstag).
„Nach dem aktuellen Rechnungshofbericht ist die Lage in der Pflegeversicherung viel dramatischer als bisher eingeräumt. Nicht nur die Krankenversicherung, sondern auch die Pflegeversicherung ist ein Notfallpatient, der dringend auf der Intensivstation behandelt werden muss.“
Der DAK-Chef fordert eine Soforthilfe: „Die von Finanzminister Klingbeil geplanten Darlehen sind da nicht zielführend. Die Pflegekassen benötigen vielmehr kurzfristig die Rückzahlung der Coronahilfen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro. Und anschließend brauchen wir eine große Pflegereform mit nachhaltigen Strukturveränderungen.“
Storm kritisiert, dass die Kassen nicht an den Gesprächen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe beteiligt sind, die die Reform ausarbeiten soll: „Ob allerdings eine Bund-Länder-Kommission ohne Berücksichtigung der Pflegekassen und anderer wichtiger Akteure der Pflege der richtige Ansatz ist, daran habe ich so meine Zweifel.“ Am Montag war die Arbeitsgruppe zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen.
Foto: via dts Nachrichtenagentur