Verband: US-Zölle auf europäische Medikamente könnten globale Patientenversorgung gefährden

Der Verband forschender Pharma-Unternehmen (VFA) fürchtet drastische US-Zölle auf Medikamente aus Europa. „Zölle hätten erhebliche Konsequenzen für die globalen Wertschöpfungsketten, die Kosten der Medikamentenherstellung und sind ein gefährliches Spiel mit der Patientenversorgung – und zwar in den Vereinigten Staaten und in Europa gleichermaßen“, sagte VFA-Präsident Han Steutel der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Dass nun sogar Zölle von 200 Prozent in den Raum gestellt werden, sorgt für erhebliche Verunsicherung.“

Trump wolle, dass die Hersteller mehr in den USA investieren und produzieren, so Steutel. „Dazu sind Pharma-Hersteller bereit.“ Doch das brauche Zeit. „Man kann eine Fabrik nicht binnen 18 Monaten hochziehen. Eine Ausnahme war der Corona-Impfstoff von Biontech, hier haben Zulassung und Aufbau der Fertigung ein Jahr gebraucht, eine gewaltige Gemeinschaftsleistung. Das ist aber nicht die Regel.“

Der VFA-Präsident geht nicht davon aus, dass im Gegenzug die Preise in Europa steigen. „Das erwarte ich nicht. In keinem Land in Europa kann man die Preise erhöhen“, behauptete er.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Grünen-Chefin Brantner kritisiert Mütterrente als unzureichend gegen Altersarmut von Frauen

    Grünen-Parteichefin Franziska Brantner sieht die Mütterrente nicht als Weg zu mehr Gerechtigkeit für Frauen. „Im Durchschnitt bringt das jeder Frau 20 Euro im Monat“, sagte Brantner den Zeitungen der Mediengruppe…

    Konflikt um Arbeitszeiterfassung: Gewerkschaften fordern lückenlose Regelung

    Beim geplanten Gesetz zur Arbeitszeiterfassung bahnt sich ein Konflikt zwischen Bundesregierung und Gewerkschaften an.Während die Koalition Ausnahmen von der Pflicht zur Dokumentation bei Vertrauensarbeitszeit schaffen will, drängt der Deutsche Gewerkschaftsbund…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert