Bundesfinanzminister Klingbeil kritisiert EU-Haushaltsvorschläge

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat mit scharfer Kritik auf die Vorschläge der EU-Kommission zum künftigen EU-Finanzrahmen von 2028 bis 2035 reagiert.

Vieles, was jetzt von der Kommission vorgeschlagen sei, stoße nicht auf Deutschlands Zustimmung, sagte der Vizekanzler am Donnerstag am Rande eines G20-Treffens in Südafrika. „Wir müssen bei den Finanzen absolut im Verhältnis bleiben.“ Das sehe er jetzt aber nicht als gewahrt an.

Regierungssprecher Stefan Kornelius hatte bereits am Vortag Kritik vonseiten der Bundesregierung deutlich gemacht. „Ein umfassender Aufwuchs des EU-Haushalts ist nicht vermittelbar in Zeiten, in denen alle Mitgliedsstaaten erhebliche Anstrengungen zur Konsolidierung der nationalen Haushalte unternehmen“, sagte er. Daher werde man den Vorschlag der Kommission nicht akzeptieren können. „Auch die von der EU-Kommission vorgeschlagene zusätzliche Besteuerung der Unternehmen findet nicht unsere Unterstützung.“

Den Reformansatz der Kommission und die Ausrichtung des Haushalts auf neue Prioritäten müsse man aber erhalten, so Kornelius. „Dieser Kurs ist richtig, um Europa stark zu machen für die Zukunft.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Mittwoch angekündigt, für den Zeitraum 2028 bis 2034 ein EU-Budget in Höhe von zwei Billionen Euro anzustreben. Der bisherige Finanzrahmen 2021-2027 hat ein Budget von 1,2 Billionen Euro.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Ifo-Chef Fuest kritisiert Merz Wirtschaftspolitik und fordert Rentenreformen

    Ifo-Chef Clemens Fuest hat die Bilanz von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der Wirtschafts- und Finanzpolitik als durchwachsen bezeichnet.„Leider hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die weder Ausgaben…

    Analyse: Zahl der Baustarts seit 2022 um 85 Prozent gesunken

    Zwischen dem Hochstand Ende 2022 und der Jahresmitte 2025 ist die Zahl der Baustarts um 85 Prozent gesunken. Das geht aus dem sogenannten „Development Monitor“ des Analysehauses Bulwiengesa und des…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert