Bauindustrie als Stabilitätsanker: Wie Investitionen in Wohnraum und Infrastruktur die deutsche Wirtschaft stärken sollen

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) sieht die heimische Bauindustrie als Stabilitätsanker für die Wirtschaftskraft.

„Die Bauwirtschaft ist nicht so abhängig von den USA wie andere Industriezweige“, sagte Hubertz dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). „Damit sind Investitionen in Beton, Holz und Wohnraum auch bei schwierigen Launen des US-Präsidenten ein Treiber für unsere Wirtschaftskraft.“

„Die ständigen Zolldrohungen von Präsident Trump produzieren nur Verlierer“, sagte Hubertz weiter. Trump gefährde mit „seinem Hin und Her“ nicht nur die deutsche und die EU-Wirtschaft, sondern in erster Linie auch die US-Wirtschaft. „Ich setze aber weiterhin auf eine Einigung der EU-Kommission mit der US-Regierung.“ Es sei „gut, dass wir mit dem Sondervermögen bereits einen Teil des Geldes nutzen und einen langfristigen Finanzierungsrahmen gesetzt haben“, sagte Hubertz weiter. „Diese Mittel müssen nun schnell auf die Straße beziehungsweise Baustelle. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“

Die Baubranche sieht die Lage weniger optimistisch. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), sagte dem „Handelsblatt“, zwar sei die deutsche Bauwirtschaft weitgehend unabhängig von der erratischen US-Zollpolitik und könnte ein echter Stabilitätsfaktor für die heimische Konjunktur sein. „Doch dazu braucht es klare politische Signale und Verlässlichkeit.“ Der aktuelle Ausschreibungsstopp bei der bundeseigenen Autobahn GmbH vermittle jedoch genau das Gegenteil: ein Signal der Unsicherheit für den Standort Deutschland. Durch das Sondervermögen sei viel Geld zum Investieren da. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung schnell Klarheit schafft, den Ausschreibungsstopp aufhebt und für eine verbindliche Finanzierung sorgt“, forderte Pakleppa.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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