TK-Chef Jens Baas fordert drastische Reduzierung der gesetzlichen Krankenkassen auf 30 bis 40

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, hat sich dafür ausgesprochen, die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen drastisch zu reduzieren.

„Ich glaube, man braucht keine knapp 100 Krankenkassen. Wir kommen ja von weit über 1.000“, sagte Baas im POLITICO-Podcast Berlin Playbook. „Von der Anzahl würde es ausreichen, wenn man 30 bis 40 hätte.“ Entscheidend sei: „Wenn ich mich versichern will, dann brauche ich Auswahl.“ Dafür würden 10 bis 20 Kassen genügen. Hinzu kämen solche, „die sind nur regional geöffnet oder vielleicht an bestimmte Betriebe angekoppelt.“

Zuletzt hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gefordert, die Zahl der Krankenkassen angesichts hoher Sozialausgaben zu reduzieren. Die steigenden Lohnnebenkosten seien „belastend für die Bevölkerung und die Wirtschaft“, sagte Baas. „Von daher müssen wir dort dringend endlich gegensteuern.“

Allerdings: „Viel Geld sparen lässt sich nicht, wenn man weniger Krankenkassen hat“, sagte Baas. „Das Einzige, was man sparen könnte, wären Verwaltungskosten der Krankenkassen selber. Und der Anteil ist relativ gering.“

Leistungskürzungen bezeichnete er als „den völlig falschen Weg“. „Ich finde, heute ist die gesetzliche Krankenversicherung leistungsmäßig so aufgestellt, dass wir die richtigen Sachen bezahlen“, sagte Baas. „Und da fällt es mir sehr schwer zu sagen, was noch raussollte.“ Denn: „Das Thema Brillen und das Thema Zahn ist ja schon weitestgehend gekürzt.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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