Ukraine-Konflikt: Experte fordert eigenständige europäische Strategie nach Trump-Putin-Gipfel

Nach dem Ukraine-Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin fordert der Militärexperte Carlo Masala Europa auf, eine eigenständige Strategie zur Lösung des Konflikts zu erarbeiten. Es scheine so, als habe sich Trump wieder auf die Seite Putins gestellt, sagte Masala der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). „Und das ist aus einer ukrainischen Perspektive katastrophal.“

Europa müsse sich „von dieser erratischen Perspektive von Trump freimachen“. Die bisherige europäische Politik, immer wieder zu versuchen, „Trump wieder in die Spur zu bringen“, sei nicht zielführend. Es sei nötig, dass Europa „unabhängig von diesen Ausschlägen in Washington eine eigene Strategie entwickelt und die Instrumente, die man hat, einsetzt“, so Masala.

So habe Europa noch immer keine Entscheidung darüber getroffen, ob es der Ukraine die 300 Milliarden Euro an eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Verfügung stelle. Putin, so Masala weiter, sei als klarer Gewinner aus dem Gipfeltreffen hervorgegangen: Es sei eine Begegnung auf Augenhöhe gewesen, womit die Schmach durch den früheren US-Präsidenten Barack Obama getilgt sei, der Russland als Regionalmacht bezeichnet hatte. „Russland ist wieder Großmacht, das ist die Selbstwahrnehmung.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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