Deutsche Firmen durch Lohnfortzahlung stark belastet

Rund 82 Milliarden Euro haben Arbeitgeber in Deutschland im Jahr 2024 für kranke Mitarbeiter aufbringen müssen. Das entspricht dem Vierfachen des Krankengeldes und gut einem Viertel aller Aufwendungen der Gesetzlichen Krankenversicherung, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.

Der gestiegene Krankenstand ist dabei nur ein Grund für die Summe. So hat beispielsweise auch die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt dazu beigetragen: 2024 gab es so viele Erwerbstätige wie noch nie, dementsprechend zahlten die Unternehmen auch mehr Gehälter. Auch die generelle Lohnentwicklung spielte eine Rolle. Sobald die Löhne steigen, erhöhen sich automatisch auch die Gehaltszahlungen im Krankheitsfall.

„In der Regel haben Unternehmen bereits gute gesundheitsrelevante Arbeitsbedingungen“, sagte Studienautor und Ökonom Jochen Pimpertz. „Will die Politik sie entlasten, muss sie an die Lohnnebenkosten ran. Das würde die Wachstumsimpulse der Bundesregierung unterstützen, statt sie zu bremsen.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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