UNHCR warnt vor Finanzierungskrise bei Rekordzahl von Flüchtlingen weltweit

Angesichts von mehr als 120 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, warnt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) vor einer verschärften Krise der humanitären Hilfe. „Das humanitäre System befindet sich derzeit in einer Krise“, sagte Katharina Thote, Vertreterin des UNHCR in Deutschland, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). „Noch nie gab es so viele Vertriebene auf der Welt, aber noch nie war so wenig Geld pro Kopf für diese Menschen da.“

Seit 2015 habe sich die Zahl der Vertriebenen verdoppelt, so Thote, aber es stehe kaum mehr Geld zur Verfügung als 2015, um den Menschen zu helfen. „Es geht, so bitter es klingt, um ein paar Euro pro Kopf und Jahr. Es ist aber Geld, das nicht selten über Tod und Leben entscheidet“, sagte Thote. Finanziert wird das UNHCR durch freiwillige Beiträge von Regierungen, zwischenstaatlichen Akteuren, dem UN-Nothilfefonds CERF und auch von Stiftungen und Privatpersonen.

Der Krieg im Sudan hat laut dem aktuellen UNHCR-Bericht „Global Trends“, der heute weltweit vorgestellt wird, mit 14,3 Millionen Flüchtlingen die größte Vertreibungskrise der Welt verursacht. Nur ein Bruchteil der Geflüchteten komme jedoch nach Europa. Zwei Drittel fliehen in ein Nachbarland, rund 60 Prozent verlassen ihr Heimatland nicht.

In Deutschland ist die Anzahl der neuen Asylanträge um rund 30 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2025 hält das UNHCR auch einen Rückgang der weltweiten Flüchtlingszahlen für möglich. Zwei Millionen Syrer konnten mittlerweile in ihre Heimat zurückkehren. Bis Ende April ist die Zahl der weltweit Vertriebenen bereits auf 122,1 Millionen gesunken.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    US-Börsen geben nach – Dow, Nasdaq und S&P 500 im Minus

    Die US-Börsen haben nach den konstanten Kursgewinnen der letzten Woche am Montag nachgegeben. Der Dow schloss mit 47.739 Punkten 0,5 Prozent niedriger, der Nasdaq-100 bei 25.628 Punkten 0,3 Prozent und…

    Bahn-Fernverkehr vor Eskalation: Mitarbeiter äußern massive Kritik an Führung und Stellenabbau

    Kurz vor der Präsentation der großen Konzernstrategie der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla am Mittwoch droht die Situation bei der Bahn-Tochter DB Fernverkehr zu eskalieren. Zahlreiche Lokführer, Zugbeleiter und Disponenten sind…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert