Ökonom Südekum warnt vor Streichung des Bürgergelds für Arbeitsverweigerer

Der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum hat einer kompletten Streichung des Bürgergelds für Arbeitsverweigerer eine Absage erteilt. „Das Bundesverfassungsgericht hat bei Leistungskürzungen im Bürgergeld enge Grenzen gezogen“, sagte Südekum der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).

Außerdem sei die Zahl der Totalverweigerer überschaubar. „Finanziell würde die Umsetzung von Linnemanns Vorschlag deshalb wenig bringen“, sagte der ökonomische Berater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD).

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte gefordert, die Leistung für hartnäckige Arbeitsverweigerer dauerhaft komplett zu streichen. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2019 in einem Urteil unter Verweis auf die Menschenwürde und das Sozialstaatsprinzip erklärt, dass Sanktionen von 60 oder 100 Prozent des Arbeitslosengelds II unverhältnismäßig seien. Zeitlich begrenzte Sanktionen von bis zu 30 Prozent wurden hingegen weiterhin erlaubt.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Digitalminister Wildberger fordert gerechtes System und deutsche Tech-Konzerne

    In der Diskussion um die Einführung einer Digitalsteuer hat sich Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) für ein „gerechtes System“ ausgesprochen, zugleich aber gesagt, dass eine solche Steuer nicht seine „erste persönliche…

    Thomas de Maizière zur Wehrpflicht und Bundeswehr: Brauchen mehr als nur Geld

    Der frühere Bundesinnen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Aussetzung der Wehrpflicht verteidigt. „Das war damals richtig“, sagte der CDU-Politiker T-Online. Die Einziehungsquote habe lediglich bei zehn bis…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert