Johann Wadephul setzt auf Diplomatie im Israel-Iran-Konflikt – Deutschland in besonderer Verantwortung

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will seine Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran fortsetzen und sieht Deutschland dabei in einer besonderen Verantwortung für Israel. Es sei seine Aufgabe als Außenminister, ständig die Möglichkeiten der Diplomatie auszuloten, auch wenn die Chancen gering sein mögen, sagte Wadephul den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

In diesem Sinne habe er am Samstag auch erneut mit US-Außenminister Marco Rubio gesprochen. Mit Rubio sei die Initiative von Genf eng koordiniert, auch der US-Außenminister bemühe sich um Gesprächskanäle.

Wadephul hatte am Freitag in Genf gemeinsam mit den Außenministern von Frankreich, Jean-Noël Barrot, und Großbritannien, David Lammy, sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas ein vierstündiges Gespräch mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghatschi geführt. Wadephul hatte die Gespräche danach als „sehr ernsthaft“ bezeichnet und eine Fortsetzung in Aussicht gestellt.

Der Außenminister sagte den Funke-Zeitungen, im Willen um die Suche nach Möglichkeiten der Diplomatie sei sich die Bundesregierung einig mit Frankreich und Großbritannien, den Partnern im sogenannten E3-Format. Er stehe auch „in engstem Kontakt“ mit dem Außenminister Israels, Gideon Sa`ar. „Wir Deutsche tragen eine besondere Verantwortung für Israel, auch innerhalb der EU und den Vereinten Nationen“, so Wadephul.

Am Samstag hatte auch bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, er wolle die Verhandlungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Iran und Israel vorantreiben, Macron hatte dazu mit seinem iranischen Kollegen Peseschkian telefoniert.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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