UNRWA-Chef kritisiert neuen Gaza-Hilfsmechanismus als Schande und Todesfalle

Der Generalkommissar des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), Philippe Lazzarini, hat den neuen Hilfsmechanismus in Gaza über die neu gegründeten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) scharf kritisiert. „Der neue Hilfsmechanismus ist tatsächlich eine Schande und demütig die Menschen“, sagte er am Dienstag in Berlin. „Er ist eine Todesfalle, die mehr Menschen leben kostet, als sie rettet.“

Lazzarini forderte eine Rückkehr zu bewährten Mechanismen internationaler Hilfe und eine stärkere finanzielle Unterstützung seiner Institution. „Unsere finanzielle Situation ist sehr angespannt. Die Liquidität wird auf wöchentlicher Basis und nicht mehr auf Monatsbasis gemanagt“, sagte er. „Ohne weitere Finanzierung muss ich schon bald Entscheidungen ohnegleichen treffen, die dann auch die Palästina-Flüchtlinge in der ganzen Region betreffen werden.“

Die Grausamkeiten im Gazastreifen gingen weiter, sagte der UNRWA-Chef. Kein Ort im Gazastreifen sei sicher und die Krankenhäuser Schulen, Bunker und Flüchtlingslager würden getroffen werden. Lazzarini forderte erneut einen Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der Geiseln. „Es gibt keine Alternative, wenn man die Herausforderungen der Hungersnot im Gaza bewältigen will“, sagte er.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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