Julia Klöckner und Friedrich Merz im Fokus: Kritik an CDU-Haltung zum CSD

Parlamentspräsidentin Julia Klöckner gerät wegen ihrer Haltung zum Christopher Street Day (CSD) nun auch aus der eigenen Partei in die Kritik.

„Die Entscheidung wirkt, als rücke der Bundestag von den Errungenschaften für Schwule und Lesben ab“, sagte Sönke Siegmann, Chef des Verbands der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) dem „Stern“. Es entstehe der Eindruck, als würde „das Parlament der Community den Rücken zudrehen“. Siegmann weiter: „Dafür steht Julia Klöckner zu Recht unter Beschuss.“

Er habe den LSU Landesverband Berlin deshalb gebeten, Klöckner auf seinen Wagen beim CSD am 26. Juli einzuladen. „Dann kann sie privat, ganz neutral ohne Hoheitsabzeichen auf dem Wagen mitfahren und sich selbst ein Bild machen“, sagte Siegmann. „Es wäre – gerade nach den jüngsten Irritationen – ein starkes Signal, wenn Julia Klöckner das machen würde. Toleranz ist schließlich keine Einbahnstraße.“

Siegmann drängt wegen der aktuellen Debatte auch auf eine CSD-Teilnahme von Bundeskanzler und Parteichef Friedrich Merz. „Friedrich Merz` Teilnahme an einem CSD wäre sicher ein starkes Zeichen“, sagte Siegmann. „Ich glaube, er würde das machen.“

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die CDU von den Paraden teils bewusst ausgeladen werde. „Wir taugen offenbar als perfektes Feindbild.“ Trotz in der Vergangenheit zuweilen missverständlicher Aussagen über Homosexuelle verteidigte Siegmann Merz: „Ich kann ihnen eines sicher sagen: Friedrich Merz ist kein Queerfeind.“ Merz habe dazugelernt. „Er meint das ernst, das weiß ich aus den persönlichen Gesprächen mit ihm.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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