Familienreservierung bei der Bahn: Ministerium sieht keine Handlungsnotwendigkeit

Das Thema Familienreservierung bei der Deutschen Bahn ist für Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) offenbar vorerst erledigt. Ein Sprecher seines Ministeriums wollte am Mittwoch eine Ankündigung des SPD-Bundestagsabgeordneten Uwe Schmidt nicht weiter kommentieren, wonach das Thema noch einmal auf die Tagesordnung komme.

Schmidt, Vorsitzender des Bundesfinanzierungsgremiums, hatte am Dienstag in der Debatte zum Verkehrsetat gesagt, es brauche eine Familienreservierung bei der Bahn, und darüber werde mit dem Bahn-Vorstand noch einmal gesprochen. Die SPD-Fraktion spendete spontan Szenenapplaus.

Der Ministeriumssprecher sagte dazu am Mittwoch auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur, der Minister habe schon in der Vergangenheit klar gemacht, dass die Entscheidung zum Aus der Familienreservierung zum operativen Geschäft der Deutschen Bahn gehöre – also der Minister sich hier offenbar nicht einmischen will. Die Bahn sei „nichtsdestotrotz einer der familienfreundlichsten Anbieter“.

Seit der Abschaffung der Familienreservierung müssen Eltern bei Bahn-Fahrten im Fernverkehr für ihre Kinder Einzelreservierungen kaufen, wenn sie sicher mit ihnen zusammensitzen wollen. Gleichzeitig wurde der Preis für die Einzelreservierungen angehoben, im Ergebnis kommen pro Richtung bis zu 17,10 Euro hinzu. Verschiedene Petitionen haben mittlerweile insgesamt knapp 170.000 digitale Unterschriften zum Erhalt der Familienreservierung gesammelt.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Volkswagen verlängert Vertrag mit China-Chef Ralf Brandstätter bis 2028

    Volkswagen hat den Vertrag mit China-Vorstand Ralf Brandstätter offenbar vorzeitig um drei Jahre verlängert. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) und beruft sich auf Unternehmenskreise. Die Personalie wurde demnach bereits bei…

    SPD fordert Konsequenzen von EU-Kommission gegen Musks Plattform X

    Die SPD fordert Konsequenzen gegen die Plattform X von US-Techunternehmer Elon Musk, nachdem dort Medienberichten zufolge antisemitische und diffamierende Äußerungen durch den KI-Chatbot Grok verbreitet worden sein sollen. Die EU-Kommission…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert