Großrazzia gegen Muschelschmuggel in Südeuropa: Sieben Tonnen beschlagnahmt und elf Festnahmen

Mit Unterstützung von Europol haben die Behörden in Spanien und Portugal im Rahmen einer Großrazzia sieben Tonnen Muscheln im Wert von mindestens 150.000 Euro beschlagnahmt. Die Aktion richtete sich gegen Verdächtige, die versucht haben sollen, kontaminierte Muscheln in die Gastronomie einzuschleusen, wie Europol am Montag mitteilte. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen, die verdächtigt werden, allein in diesem Jahr mindestens 1,6 Millionen Euro Gewinn erzielt zu haben.

In der Grenzregion zwischen Portugal und Spanien sollen die sogenannten Manila- oder Japanischen Muscheln illegal im Fluss Tajo geerntet worden sein. Sie sollen gesammelt und in Wasserbehältern am Leben gehalten worden sein, um später auf den legalen Markt gebracht zu werden. Zu diesem Zweck hätten die Tatverdächtigen gefälschte Dokumente genutzt, um alle administrativen und gesundheitlichen Kontrollmaßnahmen umgehen zu können, so Europol.

In der Regel werden die Muscheln in Portugal, Spanien und sogar Frankreich und Italien vertrieben, was bei einer Kontamination ein Gesundheitsrisiko für die Verbraucher darstellt. Der Verzehr kontaminierter Muscheln kann zu Lebensmittelvergiftungen, Gastroenteritis oder Hepatitis führen.

Die Ermittler schätzen, dass die Gesamtgewinne des illegalen Geschäfts durchschnittlich bis zu 2,5 Millionen Euro pro Woche betragen haben könnten. Die Aktivitäten der Verdächtigen gingen dabei weit über Umweltkriminalität hinaus, da Menschenhandel – oft mit irregulären Migranten – zum Zwecke der Ausbeutung in der Fischerei regelmäßig vorkomme. Die Behörden gehen davon aus, dass diejenigen, die unter solchen Bedingungen arbeiten mussten, von den Verdächtigen nur ein bis eineinhalb Euro pro Kilogramm geernteter Muscheln erhalten haben.

Die von Europol unterstützte Untersuchung, die im April dieses Jahres begann, führte zu Aktionstagen am 23. und 24. Juni sowie am 30. Juli 2025. Neben der Festnahme von elf Verdächtigen beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden sieben Fahrzeuge. Den Verdächtigen drohen Anklagen wegen Umweltkriminalität, Geldwäsche, Dokumentenfälschung sowie Lebensmittel- und Gesundheitsbetrug.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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