
Anlässlich der gestiegenen Zahl junger Menschen, die mit Essstörungen stationär behandelt werden, fordert die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) verbindliche Regeln für die Nutzung von Social-Media-Plattformen.
Eva Möhler, DGKJP-Vorstandsmitglied und Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, sagte der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Klare Regelungen zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen sind erforderlich, um Eltern zu entlasten, die oft angeben, mit dem Schutz ihrer Kinder vor Einflüssen aus der virtuellen Welt überfordert zu sein.“
Social-Media-Trends wie „Skinny Tok“ könnten die Entstehung von Essstörungen begünstigen, sagte Möhler. In der Behandlung von Essstörungen werde zwar das Online-Erleben der Patienten thematisiert, zudem würden alternative Erlebensformen in der Natur sowie Bewegung, Musik und Kunst eine Rolle in der Therapie spielen. „Bei kinderschutzrelevanten Themen wie bestimmten Einflüssen durch Social Media ist aber auch die Politik gefragt, entsprechende Regelungen zu schaffen“, forderte Möhler.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge hat sich die Zahl der 10- bis 17-jährigen Mädchen und jungen Frauen, die 2023 mit Essstörungen stationär behandelt werden mussten, im Vergleich zum Jahr 2003 verdoppelt.
Foto: via dts Nachrichtenagentur