Studie zeigt: Kirchenmitgliedschaft stärkte wirtschaftliche Resilienz nach Hurrikan Katrina

Nach der Katastrophe durch Hurrikan Katrina im Südosten der USA im Jahr 2005 haben sich Betriebe in Gebieten mit hoher Kirchenmitgliedschaft wirtschaftlich besser erholt als andere. Das zeigt eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Wie das Institut am Dienstag mitteilte, wirken sich gesellschaftliche Bindekräfte in Krisenzeiten auch wirtschaftlich positiv aus.

Zwar sank in den betroffenen Gebieten die Produktivität der Unternehmen zunächst, doch die IWH-Studie belegt, dass sich Unternehmen in Gegenden mit vielen Christen zwischen 2005 und 2010 besser erholten als in Regionen mit geringer Kirchenbindung. Wo der Anteil der Kirchenmitglieder zehn Prozentpunkte über dem Durchschnitt lag, war der negative wirtschaftliche Effekt der Katastrophe halb so stark.

Der Studie zufolge profitieren Gläubige von starken sozialen Netzwerken in den Kirchen, erhalten praktische Hilfe und bleiben eher in ihrer Heimat, was den Wiederaufbau unterstützt. Zudem zeigen sie hohe Sparsamkeit, Kooperationsbereitschaft und unternehmerisches Engagement. Diese Effekte sind laut IWH bei Protestanten stärker ausgeprägt als bei Katholiken.

Felix Noth vom IWH sagte: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt hilft besonders in Krisenzeiten, große Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“ Die Studie unterstreicht die Bedeutung kultureller Faktoren für die wirtschaftliche Resilienz.

Katrina verursachte mehr als 1.800 Todesopfer, 400.000 Obdachlose und Sachschäden von bis zu 150 Milliarden US-Dollar.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Sachsen-Anhalt hat nur noch zwölf Baumschulbetriebe

    In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell nur noch zwölf Betriebe mit Baumschulflächen. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit. Die Gesamtfläche beträgt 138,9 Hektar, was etwa 195 Fußballfeldern entspricht. Alle…

    FDP begrüßt geplantes Novartis-Werk in Halle

    Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will in Halle eine neue Produktionsstätte für spezielle Krebstherapien errichten. Das Unternehmen teilte mit, das Investitionsvolumen liege bei rund 34,7 Milliarden Euro, die Fertigstellung sei für…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert