IG Metall fordert Industriestrompreis und Schutzzölle vor Stahlgipfel

Die IG Metall fordert vor dem Stahlgipfel des Kanzlers eine rasche Einführung des Industriestrompreises.

„Der im Koalitionsvertrag angekündigte Industriestrompreis von fünf Cent pro Kilowattstunde muss zum 1. Januar 2026 kommen. Ohne diese Planungssicherheit werden dringend notwendige Investitionen ausbleiben – mit dramatischen Folgen für Zehntausende Arbeitsplätze in der Stahlindustrie“, sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Er unterstützt damit die Bundeswirtschaftsministerin.

Zugleich fordert Kerner Schutzzölle für den Stahl gegen China: „Die Bundesregierung muss die aktuellen Pläne der EU-Kommission zum Handelsschutz aktiv unterstützen. Ein wirksamer Schutz vor unfairen Importen ist überfällig. Deutschland darf sich nicht enthalten – wir brauchen ein klares Ja zu einem starken europäischen Handelsschutz.“

Der IG-Metall-Vize fordert als drittes, die Milliarden aus dem Sondervermögen zu konditionieren: „Wenn Milliarden aus dem Sondervermögen in öffentliche Infrastruktur fließen, muss das auch bei den heimischen Stahlherstellern ankommen. Wir brauchen verbindliche Local-Content-Vorgaben – nicht nur bei öffentlichen Aufträgen, sondern auch darüber hinaus. Nur so sichern wir industrielle Wertschöpfung und gute Arbeit in Europa“, so Kerner.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat für den 6. November zum Stahlgipfel geladen.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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