Österreich: Kanzler Stocker weist mögliche Einmischungsversuche durch Trump zurück und fordert europäische Eigenständigkeit

Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) verwahrt sich ausdrücklich gegen mögliche Einflussversuche in die inneren Angelegenheiten seines Landes durch US-Präsident Donald Trump. „Österreich entscheidet selbst über seine Politik“, sagte er der „Bild“ (Freitagausgabe).

Stocker reagierte damit auf einen Bericht von „Defense One“, wonach eine Langfassung der neuen außenpolitischen Strategie der US-Regierung vorsehen soll, mithilfe von EU-Staaten wie Österreich, Polen, Ungarn und Italien die Europäische Union zu schwächen. Das Weiße Haus leugnet die Existenz einer Langfassung der neuen nationalen Sicherheitsstrategie.

Eine Sprecherin Stockers erklärte, dass man im Bundeskanzleramt in Wien die neue US-Sicherheitsstrategie zur Kenntnis nehme, aber Einmischungsversuche in innenpolitische Angelegenheiten auf das Schärfste zurückweise. Das würde unter keinen Umständen geduldet.

„Die aktuellen Entwicklungen“ seien „ein neuerlicher Weckruf“, sagte Stocker. „Wir müssen in Europa unsere Sicherheit mehr denn je zuvor selbst in die Hand nehmen und in unsere Wehrhaftigkeit investieren, unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und Abhängigkeiten reduzieren.“

Stocker bekannte sich zugleich klar zur Europäischen Union. „Besonders im heurigen Jubiläumsjahr, in dem sich der österreichische EU-Beitritt zum 30. Mal jährt, erinnern wir uns an die Erfolgsgeschichte EU, die Österreich in vielerlei Hinsicht geprägt und gestärkt hat. Wir sind und wir bleiben ein starker, verlässlicher und konstruktiver Partner in der Europäischen Union.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Humanoide Roboter: Serienproduktion ab 2026 und Billionen-Dollar-Markt bis 2050

    Humanoide Roboter stehen kurz vor dem industriellen Durchbruch. Bereits 2026 soll die Serienproduktion erster Modelle starten, so eine Analyse der Managementberatung Horváth, über die der „Spiegel“ berichtet.China und die USA…

    Verbraucherzentrale verklagt Debeka wegen umstrittener Stornogebühren in Lebensversicherungen

    Der Verbraucherzentrale Bundesverband initiiert eine Sammelklage gegen den Versicherer Debeka. Bei vorzeitigen Vertragskündigungen sind aus Sicht der Verbraucherschützer unrechtmäßig Stornogebühren erhoben worden.Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, sagte den Funke-Zeitungen,…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert