Razzia gegen ehemaligen Selenskyj-Berater in Deutschland

Ukrainische Antikorruptionsermittler haben eine Razzia bei einem ehemals engen Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Deutschland veranlasst. Wie der „Spiegel“ berichtet, haben bayerische Fahnder am 15. Juli ein Anwesen in Starnberg durchsucht. Hintergrund war ein Rechtshilfeersuchen des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine (Nabu).

Der Zeitpunkt der Razzia in Deutschland ist heikel: Nur eine Woche später ließ Selenskyj das Nationale Antikorruptionsbüro und eine weitere Behörde entmachten. Der Vorgang führte in der Ukraine zu massiven Protesten sowie Kritik durch die EU. Es wurde befürchtet, dass Ermittlungen gegen aktive und ehemalige Mitglieder des Führungszirkels um Selenskyj erschwert werden könnten.

Die prominente ukrainische Antikorruptionsaktivistin Daria Kaleniuk glaubt, dass der Fall einer der Gründe dafür war, dass der Präsident das Gesetz zur Entmachtung des Nabu unterzeichnete. Die heftige Gegenwehr ließ Selenskyj offenbar umdenken: Er legte inzwischen ein neues Gesetz vor, das die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden sicherstellen soll.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    US-Börsen geben nach – Dow, Nasdaq und S&P 500 im Minus

    Die US-Börsen haben nach den konstanten Kursgewinnen der letzten Woche am Montag nachgegeben. Der Dow schloss mit 47.739 Punkten 0,5 Prozent niedriger, der Nasdaq-100 bei 25.628 Punkten 0,3 Prozent und…

    Bahn-Fernverkehr vor Eskalation: Mitarbeiter äußern massive Kritik an Führung und Stellenabbau

    Kurz vor der Präsentation der großen Konzernstrategie der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla am Mittwoch droht die Situation bei der Bahn-Tochter DB Fernverkehr zu eskalieren. Zahlreiche Lokführer, Zugbeleiter und Disponenten sind…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert