
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat davor gewarnt, durch einen härteren Kurs in der Migrationspolitik Fachkräfte von der Aufnahme einer Arbeit in Deutschland abzuschrecken. „Wir müssen aufpassen, dass die schärfere Migrationspolitik nicht den Fachkräftemangel erhöht“, sagte Bas dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
Es sei „nicht hilfreich“, wenn Menschen mit einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz abgeschoben werden. „Diese Praxis führt auch dazu, dass Arbeitgeber Menschen mit unklarer Aufenthaltsperspektive gar nicht erst einstellen. Sie wissen ja nicht, wie lange diese Menschen bleiben können“.
Bas kündigte eine Zentralisierung der Anlaufstellen für Fachkräfte-Zuwanderung an. „Oft hapert es an zu viel Bürokratie“, sagte sie. „Deshalb wollen wir die Verfahren zentralisieren, die bisher in jeder Kommune, jeder Ausländerbehörde einzeln laufen. In der `Work-and-Stay-Agentur` sollen alle Schritte gebündelt werden, damit sind auch die Ansprechpartner klarer.“ Dazu werde sie im Herbst Eckpunkte vorlegen.
Bei der Fachkräftegewinnung sei auch die Wirtschaft gefragt. „Wer Fachkräfte braucht, muss auch dafür sorgen, dass sie ausgebildet werden“, sagte Bas.
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