
Die Stadt Halle hat Klage gegen den Zensus-Bescheid des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt eingereicht. Das teilte das Büro des Oberbürgermeisters am Freitag mit.
Hintergrund ist die umstrittene Einwohnerzahl von 226.589 Personen, die das Landesamt für 2022 ermittelt hatte. Die Stadt hält dagegen und verweist auf ihr Melderegister, das zum gleichen Zeitpunkt 242.860 Einwohner auswies.
Oberbürgermeister Alexander Vogt kritisierte, dass öffentliche Institutionen bereits die Zensus-Zahlen nutzen.
Dies führe zu einem Imageschaden für die Stadt. Zudem drohen Halle jährliche Mindereinnahmen von rund 11 Millionen Euro bei den Finanzausgleichszuweisungen.
Der Stadtrat hat die Klage mit großer Mehrheit unterstützt.
Halle ist nicht die einzige Kommune, die gegen die Zensus-Ergebnisse vorgeht. Bundesweit haben hunderte Städte Widerspruch eingelegt oder klagen.
In Sachsen-Anhalt hatten bereits rund 30 Kommunen die „Halberstädter Erklärung“ unterzeichnet, in der sie die Verwendung der Melderegisterdaten fordern.
Foto: via dts Nachrichtenagentur